Rosskastanie- Vielseitige Pflanze

Kaum eine Pflanze charakterisiert den Herbst so wie die Rosskastanie (Aesculus hippocastanum). Sie ist schön und alles andere als gewöhnlich. Sie birgt mitunter große Kräfte!

 

Die Rosskastanie ist ein großer Baum mit stacheligen Früchten und gehört zur Familie der Seifenbaumgewächse. Die Bäume sind weit verbreitet und blühen im Mai in prächtigen weißen oder rosafarbenen Blüten. Die Blätter erinnern an eine Hand- sie bestehen aus fünf bis sieben gefingerten Blättern.

Kastanienblüten Tee eignet sich wunderbar als schleimlösendes Mittel bei festsitzendem Husten. Dieser Tee hilft auch beim Entspannen vor dem Zubettgehen.

Die Rosskastanie besitzt sogenannte Saponine (Seifenstoffe), und eignet sich deshalb hervorragend für einen Badezusatz.

In den Blättern und Früchten der Rosskastanie befinden sich die Saponine und Flavonoide, die sich positiv auf die Gefäße auswirken können indem sie unsere Durchblutung fördern.  Diese Wirkstoffe besitzen die Fähigkeit, die Wände der Blutgefäße abzudichten. Auch besitzt die Substanz entzündungshemmende Eigenschaften und erhöht die Fließgeschwindigkeit unseres Blutes.

Der Hauptwirkstoff der Rosskastanien ist  Aescin. Aescin ist ein Gemisch aus mehreren verschiedenen Saponinen. Aescin, hemmt unter anderem das Enzym Hyaluronidase. Hyaluronidase ist für den Abbau von Hyaloronsäure zuständig, eine Kittsubstanz zwischen Zellen. Durch die Hemmung der Hyaluronidase steht vermehrt Hyaluronsäure zur Verfügung, um Zellstrukturen zu festigen um so vor Abnützung zu bewahren.

Rosskastanien helfen nicht nur bei Krampfadern, sie helfen auch bei Hämorrhoiden, denn sie wirken durchblutungssteigernd, adstringierend und unterstützen unseren Blutkreislauf.

Wirksame Inhaltsstoffe der Rosskastanie sind Saponine, Alantoin, Angelinsäure, Bitterstoffe, Cholin, Cumarine, Cyanidin, Flavonoide, Gerbstoffe, Kampferöl, Linolensäure.

Die Rosskastanie wirkt allgemein adstringierend, antibakteriell, blutreinigend, blutstillend, entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend, schleimlösend, schmerzstillend und tonisierend. Die Rosskastanie soll bei Husten, Einschlafstörungen, Durchblutungsstörungen, offenen, schweren oder geschwollenen Beinen, Geschwüren, Gicht, Hämorrhoiden, Krampfadern, Nervenschmerzen, Ödemen, Rheuma, Venenentzündungen oder Wadenkrämpfen helfen.

Die rotbraunen Früchte enthalten sehr viele Saponine, aber auch Gerbstoffe. Man kann die getrockneten und geschnittenen Früchte am besten als Tinktur einnehmen und zur Stärkung der Blutgefäße anwenden.

Eine gute Idee gefällig? Wie wäre es mit einem Vollbad aus frischen Rosskastanien (halben Kübel voll). Man wäscht sie ab, zerschneidet sie und weicht sie über Nacht in Wasser ein, damit sie weich werden. Dann kocht man die Kastanien in einem Topf kurz auf, seiht den Sud ab und  gibt ihn  ins Badewasser. Der angenehme Badeschaum, der sich aus den Saponinen der Rosskastanie bildet, ist für unsere Gesundheit sehr förderlich.  Das Bad tut gut bei Rheuma, Gicht und Durchblutungsstörungen.

Kurz gesagt alle Pflanzenteile der Rosskastanie finden ihren Nutzen.

 

Hinweis:
Allfällige in diesem Text angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.